Bückeburg. Seit 2009 stand Karl-Hinrich Manzke an der Spitze der evangelischen Landeskirche Schaumburg-Lippe. In der Ökumene und bei der Seelsorge an der Bundespolizei war er auch überregional unterwegs. Im Rat der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen war er das dienstälteste Mitglied. Am Wochenende wurde er aus seinem Amt verabschiedet.
Bückeburg. Nach 14 Jahren im Amt ist der schaumburg-lippische Landesbischof Karl-Hinrich Manzke am Sonnabend in Bückeburg mit einem festlichen Gottesdienst in den Ruhestand verabschiedet worden. Der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Ralf Meister aus Hannover, entpflichtete ihn offiziell von seinen Aufgaben. Er würdigte Manzke als klugen Repräsentanten der Kirche, der die Treue zu den Menschen vor Ort mit Weite und Weltoffenheit verbunden habe.
Der 66-jährige Manzke stand seit 2009 an der Spitze der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe an der Grenze von Niedersachsen zu Nordrhein-Westfalen. In seiner Abschiedspredigt dankte er den Menschen im Schaumburger Land für die jahrelange enge Zusammenarbeit. Zugleich hob er die Kraft des christlichen Glaubens hervor: „Wer glauben kann, ist in Verbindung mit einer Kraftquelle, die größer ist, als es die eigenen Kräfte und Begabungen hergeben.“ Zu dem Gottesdienst waren mehrere Hundert Gäste aus Politik, Gesellschaft und Religion in die Bückeburger Stadtkirche gekommen.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sagte in seinem Grußwort, Manzke sei bei den Begegnungen zwischen Staat und Kirche in Niedersachsen stets ein wichtiger Gesprächspartner gewesen. Er habe dazu beigetragen, dass Kirche und Politik im Land einen freundlichen und entspannten Umgang miteinander pflegten: „In Schaumburg-Lippe wird man noch lange sehr gern an diesen Bischof denken.“
Der promovierte Theologe Manzke war neben seinen Aufgaben in Niedersachsen auch auf Bundesebene tätig: als Catholica-Beauftragter der deutschen Lutheraner und als Beauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für die Seelsorge an der Bundespolizei. Für die katholische Deutsche Bischofskonferenz sagte der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer, Manzke habe durch seine „zugewandte, bedachte und ehrliche Art“ dazu beitragen, die Ökumene im besten Sinne Alltag werden zu lassen.
Die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs aus Hamburg, würdigte Manzke als „scharfsinnigen und engagierten Mitstreiter für die gute Sache Gottes“. Er sei ein „wahrer Brückenbauer der Menschlichkeit“ und ein überzeugter Ökumeniker, der nicht aufgebe, das Gemeinsame zu suchen. Abteilungsleiterin Isabel Schmitt-Falckenberg vom Bundesinnenministerium hob die Bedeutung der kirchlichen Seelsorge an der Bundespolizei hervor und überbrachte die Grüße von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD).
Der Ratsvorsitzende der Konföderation evangelischer Kirche in Niedersachsen, Bischof Thomas Adomeit aus Oldenburg, sagte am Rande des Gottesdienstes, Manzke habe mit seiner Expertise und seinem Netzwerk dazu beigetragen, die fünf evangelischen Kirchen näher zusammenzubringen und in gesellschaftlichen Fragen sprachfähig zu machen. Dabei habe er „in aller sachlichen Tiefe eine zwischenmenschliche Leichtigkeit spürbar werden lassen.“
Zu seinem Nachfolger im Bischofsamt wurde der bayerische Pfarrer Oliver Schuegraf (54) gewählt, der bisher als Oberkirchenrat für das Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes in Hannover tätig ist. Schuegraf wird am 25. Mai um 14 Uhr mit einem Festgottesdienst in der Stadtkirche in sein neues Amt eingeführt.
Manzke wuchs als Sohn eines leitenden Theologen in Celle auf und studierte Theologie und Philosophie in Tübingen, London und München. Danach war er sieben Jahre Pastor in Soltau, drei Jahre Studiendirektor im Predigerseminar Imbshausen der hannoverschen Landeskirche bei Northeim und elf Jahre Superintendent in Aurich. Manzke ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Für den Ruhestand will er nach Hamburg ziehen.
epd Niedersachsen-Bremen