Ein Ereignis, das alljährlich im Januar stattfindet, ist bei vielen Menschen schon lange im Voraus vorgemerkt, zumindest bei Landwirt*innen und landwirtschaftlich Interessierten: die Grüne Woche in Berlin. Über einen Zeitraum von zehn Tagen kommen Menschen aus ganz Deutschland und aus anderen Ländern zusammen, um sich über Lebensmittelerzeugung, neueste Entwicklungen in der Landwirtschaft, über nachhaltige Landnutzung, internationale Projekte und die Entwicklung des ländlichen Raums zu informieren und auszutauschen. Die Grüne Woche spricht mehrere Generationen an, und auch dieses Jahr sind wieder Junglandwirt*innen dabei.
Sie sind „die Zukunft der Landwirtschaft“, wird gesagt. Sie sind - zukünftig oder auch frisch gebacken - die neuen Betriebsleiter*innen. Sie sind diejenigen, die die Landwirtschaft in Niedersachsen, in Deutschland prägen werden.
Diese jungen Menschen sind auch diejenigen, die entscheiden, wie sie in Zukunft leben werden. Sie werden Werte weitertragen und ethische Weichen stellen. Sie werden ihre innere Einstellung und ihren Glauben in ihrem Leben ausdrücken.
Einige von den zwölf Junglandwirten und -landwirtinnen, die die Weiterbildung „Studienkurs Niedersachsen“ 2024/25 besuchen, gestalten den Gottesdienst in Berlin, in der Gedächtniskirche, am 19. Januar mit. Viele weitere JunglandwirtJunglandwirt*innen werden den Gottesdienst vor Ort mitfeiern. Denn der eigene Glaube und die Leidenschaft für das, was man beruflich tut, gehören ja beide zu einem Menschen dazu. Deshalb sollte im Gottesdienst auch das zur Sprache kommen können, was einen beruflich beschäftigt, und die Botschaft der Bibel in Bezug zum eigenen Lebensalltag stehen. Die Junglandwirt*innen im Studienkurs begrenzen ihr Programm nicht auf praktische Informationen, sondern beziehen diesen Gottesdienst mit ein. Es ist ihnen auch ein Anliegen, den Gottesdienstbesucher*innen aus der Großstadt Berlin ihren Alltag als Junglandwirt*innen auf ihren landwirtschaftlichen Betrieben etwas näher zu bringen.
„Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung?“, fragt Jesus in der Bergpredigt (Matthäusevangelium, Kap. 6, Vers 25).
Ja, und deswegen gibt es in den Tagen der Grünen Woche auch einen Gottesdienst in der Gedächtniskirche. Ja, und deswegen sind die Junglandwirt*innen dabei. Ja, und deswegen ist es gut, wenn junge Menschen alle daran erinnern und selbst mit diesem Bewusstsein in die Zukunft gehen. Das Leben beinhaltet das, was wir mit unserer Hände Arbeit schaffen, es umfasst Fortschritt und Entwicklungen, die Gutes für die Natur und den Menschen bewirken. Und das Leben ist noch so viel mehr!