27 Religionslehrkräfte aus ganz Niedersachsen erhalten Vokationsurkunden

Nachricht 10. März 2023

Lehrerinnen und Lehrer helfen jungen Menschen, Position zu beziehen

Rastede. 27 Religionslehrkräfte aus ganz Niedersachsen haben am Freitag, 10. März, in der Kapelle des Evangelischen Bildungshauses Rastede bei Oldenburg ihre Vokationsurkunden erhalten. In einem Gottesdienst wurden sie für ihren Dienst gesegnet und zur Erteilung des evangelischen Religionsunterrichts beauftragt.

In seiner Predigt betonte Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker, dass Lehrerinnen und Lehrer wichtige Wegbegleiter für Kinder und Jugendliche seien. Sie böten Orientierung an auch in Glaubensdingen. Ein Bekenntnis zum christlichen Glauben und seiner Inhalte sei etwas grundlegend anderes als ein parteipolitisches oder ideologisches Diktum, das Schüler und Schülerinnen manipulieren wolle. Auch für Evangelische Religion sei Positionalität grundlegend und wichtig! Mucks-Büker ermutigte die Lehrerinnen und Lehrer ausdrücklich, Stellung zu beziehen! „Helfen Sie dadurch auch den jungen Menschen, Position zu beziehen. Auch in Glaubensdingen.“

Schülerinnen und Schüler bräuchten Ermutigung, um in den Diskurs zu gehen, so Oberkirchenrat Mucks-Büker. Auch die sogenannten Schulstreiks für den Klimawandel seien ein gutes Beispiel für Positionalität. „Die Schreckensvision einer Welt, die den Planeten Erde unbewohnbar macht für Mensch und Tier, ist jungen Menschen viel näher als unsereinem. Denn sie sind ja noch jung und haben ein Recht auf Zukunft.“ 

Oberkirchenrat Mucks-Büker hob hervor, dass die Kirche die Lehrkräfte in ihrem Dienst bestärken und Begleitung anbieten wolle. „Auch Sie sind berufen. Durch die Vokation soll das heute deutlich und öffentlich werden. Dazu wünscht die Kirche, wünsche auch ich Ihnen Freude, Mut und Zuversicht“, so Mucks-Büker.

Vokation

Im Anschluss an den Gottesdienst überreichten Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker und Pfarrer Fritz Pinne, Leiter der Arbeitsstelle für Religionspädagogik (arp) der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg, den Lehrerinnen und Lehrern ihre Vokationsurkunden. Die Vokation ist Voraussetzung, um evangelischen Religionsunterricht an staatlichen Schulen zu erteilen. Diese Bestätigung wird von der Konföderation evangelischer Kirche in Niedersachsen ausgesprochen. Mit der Vokation verpflichten sich die evangelischen Kirchen in Niedersachsen, den Dienst der Religionslehrkräfte zu begleiten und unterstützen diese kontinuierlich durch Fortbildungs- und Beratungsangebote.

Im Vorfeld hatten die Religionslehrkräfte aus dem Einzugsgebiet der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen an einer dreitägigen Vokationstagung zum Thema „Sterben, Tod und Auferstehung“ im Ev. Bildungshaus in Rastede teilgenommen. Als Referentinnen waren dabei: Pfarrer Fritz Pinne, Julia Villbrandt-Firneisen, Lehrkraft an den Berufsbildenden Schulen des Landkreises Wesermarsch, für den Bereich Oberstufe und Berufsschule, Manuela Ehrt, Lehrkraft an der OBS Bookholzberg, für den Bereich Sekundarstufe 1, Vanessa Specht, Lehrkraft an der Grundschule Brinkum, für den Bereich Grundschule sowie André Medeke von der Medienstelle der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg.

Ein Teilnehmer der Vokationstagung betonte im Anschluss an den Gottesdienst, dass sein Religionsunterricht jetzt viel bunter werde.

Die Religionslehrkräfte haben den Gottesdienst musikalisch zusammen mit dem Musiker Steffen Schöps vorbereitet, der den Gottesdienst auch musikalisch begleitet hat.

Zu den 27 Religionslehrkräften aus ganz Niedersachsen gehörten Lehrkräfte aus allen Schulformen: Förderschulen, Grundschulen, Oberschulen, Gymnasien und Berufsbildende Schulen.

„Gemeinsame Sache“

Der Religionsunterricht ist in Deutschland „gemeinsame Sache“ (res mixta) von Staat und Kirche und die Vokation ein Baustein, mit dem die evangelischen Kirchen in Niedersachsen ihre Verantwortung für den Religionsunterricht wahrnehmen. Referendarinnen und Referendare erhalten für den Vorbereitungsdienst zunächst eine befristete Unterrichtsbestätigung. Um eine Vokation zu erhalten, brauchen Lehrkräfte ein zweites Staatsexamen, die Mitgliedschaft in einer Gliedkirche der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und sie müssen eine Vokationstagung besuchen. Die Tagungen sind als religionspädagogische Fortbildungen konzipiert und enden mit einem Gottesdienst mit Verleihung der Vokationsurkunden.

Die Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg bietet zwei- bis dreimal im Jahr eine Vokationstagung für je rund 30 Religionskräfte aus ganz Niedersachsen an. Entwickelt und durchgeführt wird sie von Referentinnen und Referenten der Arbeitsstelle für Religionspädagogik (arp). Weitere Vokationstagungen in Niedersachsen werden von den anderen Kirchen der Konföderation angeboten. Die Nachfrage ist sehr hoch. Es gibt stets Wartelisten.

Presseinformation der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg