Weltgrößte Bildungsmesse in Hannover

Nachricht 01. Februar 2018

Hannover (epd). Die weltweit größte Bildungsmesse "didacta" gastiert vom 20. bis zum 24. Februar in Hannover. Mehr als 800 Aussteller aus über 45 Ländern wollen die neuesten Trends von der Krippe über die Schule bis zur Aus- und Weiterbildung präsentieren, sagten die Veranstalter bei der Vorstellung des Programms am Mittwoch in Hannover. Unter anderem Verlage, Ministerien, Verbände, Möbelproduzenten und auch große IT-Konzerne wie Google und Apple seien mit Ständen vertreten. Auch die evangelische und katholische Kirche bieten ein breites Programm an. Die Messe wird jährlich abwechselnd in Hannover, Köln und Stuttgart ausgerichtet.

Zu den zentralen Themen zählt in diesem Jahr die Digitalisierung. Dabei gebe es in Deutschland noch viel Aufholbedarf, sagte der Hauptgeschäftsführer des Didacta-Verbandes, Reinhard Koslitz: "Wir sind zurzeit im Land nicht in der Lage, die Bildung flächendeckend zur Digitalisierung hinzuführen." Bund und Länder müssten dringend Investitionen etwa in den Breitband-Ausbau des Internets auf den Weg zu bringen. Darüber hinaus hänge der Einsatz modernster Medium noch zu oft vom Engagement einzelner Lehrkräfte ab. Für digitale Anwendungsmöglichkeiten würden auf der Messe viele "Best-Practice"-Beispiele gezeigt.

Die evangelische und katholische Kirche präsentieren sich gemeinsam unter dem Motto "mittendrin" auf der Messe. Mit Experten aus Kirche, Schule und Gesellschaft wollen die Kirchen den Dialog über Bildungsthemen und Religionsfragen suchen, teilten sie am Mittwoch mit. Unter anderem umfasse ihr Programm Themen wie kooperativen Religionsunterricht, Integration und Teilhabe, Friedensarbeit in der Schule und Beratung und Seelsorge.

Das niedersächsische Kultusministerium lädt im Rahmen der "didacta" zu einem ganztägigen Kongress unter dem Titel "Multiprofessionelle Arbeit in der inklusiven Schule" ein. Die Leitfrage dafür laute, wie die Arbeit von Teams aus Lehrern, pädagogischen Kräften, Therapeuten und weiteren Berufsgruppen in inklusiven Schulen gelingen kann, sagte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD). In Workshops würden Probleme, aber auch Lösungsansätze aus schulischpraktischer und wissenschaftlicher Sicht diskutiert. 

Die "didacta" richte sich vor allem an Erzieherinnen und Erzieher, Lehrkräfte und Ausbilder, sagte Koslitz. "Ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern, ist das Ziel." Andreas Gruchow von der Deutschen Messe AG ergänzte, die Messe sei jedoch keine reine Fachmesse, sondern auch "für Endverbraucher" - also beispielsweise Eltern - geeignet. Insgesamt rechnen die Veranstalter mit rund 80.000 Besuchern.

epd