Pilgerweg verbindet KZ-Gedenkstätte und Endlager Konrad

Nachricht 04. April 2018

Salzgitter (epd). Die evangelische Kirche, Stadthistoriker und Umweltschützer laden für den 21. April zu einem Pilgerweg in Salzgitter ein. Er verbindet die Gedenkstätte des Konzentrationslagers Drütte mit dem ehemaligen Eisenerzbergwerk Schacht Konrad, wie die Organisatoren am Mittwoch mitteilten. Veranstalter des Marsches sind der Arbeitskreis Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, die atomkritische Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad und der Arbeitskreis Stadtgeschichte aus Salzgitter. 

Im 1942 auf dem Gelände der damaligen Hermann-Göring-Werke errichteten KZ Drütte, einem Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme, mussten mehr als 3.000 Häftlinge und Kriegsgefangene Granaten und Bomben produzieren. Mindestens 682 von ihnen starben dort durch Krankheiten, Unfälle und Exekutionen. Seit 1994 gibt es in Salzgitter-Drütte eine Gedenkstätte.

Schacht Konrad wird vom Bund zum nationalen Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle umgebaut. Der geplante Einlagerungsbeginn wurde immer wieder verschoben, nach neuesten Berechnungen soll der Betrieb 2027 aufgenommen werden. Die Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad fordert die Aufgabe des Projektes. Zum Abschluss des Pilgerwegs hält Pastorin Ann-Kathrin Rieken aus Salzgitter eine Andacht an der Kirche im Ortsteil Bleckenstedt.