Osnabrück (epd). Die Corona-Krise darf nach Ansicht der Allianz für den freien Sonntag in Niedersachsen keinesfalls zu erweiterten Ladenöffnungen an Sonntagen führen. Niedersachsen müsse entsprechenden Vorschlägen eine "entschiedene Abfuhr" erteilen, erklärte am Donnerstag das Bündnis aus kirchlichen und sozial engagierten Verbänden, dem Landessportbund und der Gewerkschaft ver.di.
Die betroffenen Beschäftigten, etwa im Lebensmitteleinzelhandel, arbeiteten bereits am Limit. Eine Ausweitung ihrer Arbeitszeit auf den Sonntag sei für die Versorgung der Bevölkerung nicht notwendig. Durch die zusätzliche Belastung der Beschäftigten werde diese sogar eher gefährdet.
Die Corona-Pandemie versetze viele Menschen in Unruhe, in Ängste und in Nöte, sagte Allianz-Sprecher Frederick Heidenreich. Der arbeitsfreie Sonntag müsse vor diesem Hintergrund ein wichtiges Stück Normalität bleiben: "Erweiterte Ladenöffnungen am Sonntag helfen in der Krise nicht, schaden dem gesellschaftlichen Zusammenhalt, gehen voll zulasten der Beschäftigten und sind deshalb abzulehnen."
"Das kurzfristige Krisenmanagement war wichtig und richtig, auch wenn damit viele Härten verbunden waren", fügte Heidenreich hinzu. Nach der ersten Phase der Krisenreaktion müsse nun eine tiefe Nachdenklichkeit einsetzen, wie das Leben in Zeiten der Pandemie und danach zu organisieren sei. Es sei von grundlegender Bedeutung, aus dieser Krise die richtigen Schlüsse zu ziehen und Gesellschaft und Wirtschaft krisenfester zu machen. (7059/07.05.20)
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